Mit 4 Flüchtlingen aus Haus Heidhorn, zwischen 20 und 33 Jahren alt, ging es am Samstag nach Haltern am See zum Kletterwald. Für die beiden “Sportskanonen” in der Gruppe gab es Karten, der Rest durfte zusehen, mitlachen und Erinnerungsfotos machen. Nachdem die Einweisung auch für die Nicht-Deutschkanone per Übersetzung verstanden war, machten sich die beiden mutig auf den Parcoursweg. Die Sicherungs-Handgriffe saßen schnell und Vergnügen machte sich breit. Besonnen ging es durch die Baumwipfel, mit WC-Reiten, wackeligen an Seilen hängenden Bohlen bis zum 12-Meter-hohen Aufstiegsturm für den Flying-Fox-Parcours. Dann war die Müdigkeit aber doch da, so dass nicht nur der Tandem-Parcours, den man nur mit Partner klettern kann, auf ein nächstes Mal verschoben werden musste.
Auf das arabische Picknick am See, mit Köftefladen und Salat aus der Junggesellenküche, folgte eine 1-stündige Bootstour für alle, die wir sehr genossen. Deutsche Konversation war erstaunlich leicht für drei der vier Flüchtlinge. Ein Abschluss-Picknick am Aasee machte den Tag rund. Viele Fragen über deutsche Frauen, Heiratsgepflogenheiten und Zusammenleben sind geklärt worden. Vokabeln, die unterschiedliche Beziehungsformen beschreiben waren dabei genauso wichtig wie die Klarheit, dass hier nach der Heirat eben nicht plötzlich alles anders läuft, wie nach einer arabischen Eheschließung und “Besitztum” der nun eigenen Frau in Deutschland nicht funktioniert. Immer wieder berührend war dabei die Offenheit und das Vertrauen, mit dem Fragen ausgesprochen wurden – und die Integrität, Achtung und das Vertrauen.
Aber auch die ausgesprochene Angst nach intensiven Medienberichterstattungen über Gewalt durch Flüchtlinge, mit welchen Blicken man am nächsten Morgen im Bus angeschaut wird.