Diese Komplettsanierung des Lieblings-Vogelhäuschens durch einen Flüchtling machte eine 87-jährige
Seniorin glücklich. „Es tut mir so leid, dass er keine Arbeit als Tischler findet! Und wenn ich eine
Wohnung hätte, würde ich sie ihm geben – es ist wunderbar, solchen Handwerker im Haus zu wissen.“ Für das durchgegammelte Vogelhaus fand die Seniorin einfach keinen Ersatz – das Dach musste so tief sein, dass die größeren Waldvögel nicht hineinkämen. Bis die Tochter einen Tischler unter den Flüchtlingen der Einrichtung Hiltrup-Süd fragte, ob er das Dach erneuern könne. „Natürlich, gerne“ –und ab gings in den Baumarkt. In der Werkstatt des Hausmeisters durfte er werkeln und präsentierte einige Zeit später dieses Prachtstück der überglücklichen Seniorin. „Nein, Ehrensache!“ hieß es, als sie versuchte, ihm ein Dankeschön zu geben; auch nicht ein erstes Werkzeug, was er mal zum Tischlern brauchen würde: Kein Platz im 6-Bettzimmer.
Zum sehr gutem Deutsch und seiner 38-jähriger Berufserfahrung fehlt ihm nur die Unterstützung, Arbeit oder wenigstens einen Praktikumsplatz zu bekommen. Eine Gelegenheit scheiterte am Führerschein – es hätte zu lange gedauert von Antragstellung bis zur Prüfung. Wer würde wenigstens seine Hobby-Werkstatt mit ihm teilen?
Jeder, der das Häuschen gesehen hat, wünscht dem Hobbykoch aus Damaskus einen Job. Und jeder, der das köstliche Büffet beim Begegnungstreffen genossen hat, wünscht ihm eine kleine Wohnung dazu. Ehrenamtliche Begleitung vom Flüchtlingsnetzwerk ist ihm jedenfalls sicher.